Weinviertler Bräuche zur Adventzeit
Merkliste aufrufen merkenVon Barbarazweigerln bis zum Christkind...
Rund um die Adventzeit und Weihnachten ranken sich viele Bräuche und Traditionen, die bis heute bestehen.
Barbarazweigerl
In der gesamten Adventzeit spielen Orakelbräuche eine zentrale Rolle, so auch dieser.
- Das Aufblühen der Barbarazweigerl gilt als glückliches Vorzeichen: Fruchtsegen für das nächste Jahr
- Zetteln auf den Zweigen mit den Namen der Familienmitglieder: Nach der Reihenfolge des Aufblühens setzt sich die Glücksverteilung zusammen.
- Von dem Mädchen, dessen Zweig bis Weihnachten aufblühte, hieß es, dass es „auf’s Jahr an‘ Mann kriagt“.
Tipp: Versehen Sie ein frisch geschnittenes Baumzweigerl, das leicht blüht (Kirschen, Weichsel, Birnen, Forsythien) am Tag der Heiligen Barbara mit einem Wunschzettel. Blüht das Zweigerl am Heiligen Abend, so wird der Wunsch in Erfüllung gehen.
Barbaraweizen
Das Aufgehen der Saat bis zum Heiligen Abend bedeutet ein gutes Getreidejahr. Es handelt sich um einen Orakelbrauch, ähnlich wie bei den Barbarazweigerln.
Tipp: Streuen Sie am Tag der Heiligen Barbara Getreidekörner auf einen flachen Teller oder in eine Schale, auch Watte oder Erde kann als Untergrund dienen. Begießen Sie dies mit Wasser und stellen Sie es an einen windgeschützten, warmen Ort und halten Sie es feucht. Ist die Saat bis Weihnachten aufgegangen und bildet einen grünen Busch, ist das Glück auf Ihrer Seite.
Adventkalender
Um das Warten auf Weihnachten zu verkürzen, wurde der Adventkalender entwickelt, er geht auf das Jahr 1903 zurück.
Tipp: Ein selbstgebastelter und eigens befüllter Adventkalender macht Beschenkten die größte Freude!
Adventkranz
Seit etwa 1860 wird der Adventkranz aus Tannengrün gefertigt, die heutige Form soll ursprünglich aus Pommern stammen.
Über verschiedenste Kontakte privater und offizieller Natur kam er in den 20er Jahren nach Wien und Niederösterreich, wirklich heimisch und „althergebracht“ war er erst nach dem 2. Weltkrieg, teilweise sogar erst in den 70er Jahren.
Christkind
Das Christkind trat in einfacher weißer Verkleidung mit Engelsflügeln, Schleier oder einfacher Maske und Glöckchen auf. Ein Bericht von 1827 in der Dresdner Abendzeitung belegt, dass Kinder in Wien, die früher vom Nikolaus beschenkt wurden, dies nun vom Christkind werden. Von Wien aus verbreitete sich dieser Brauch auf das Umland.
Nikolaus
In die Figur des Heiligen Nikolaus fließt vor allem die historische Person des Bischofs Nikolaus von Myra, der im 3./4. Jahrhundert lebte, ein. Andererseits aber spielten in der Überlieferung auch Legenden um den Abt Nikolaus von Sion, der im 6. Jahrhundert lebte, eine Rolle.
Die Verehrung stieg im Weinviertel im Hochmittelalter stark an (erster Höhepunkt im 12. und 13. Jahrhundert).
Tipp: Nikolaushäuschen - Gebaut werden diese aus Stäbchen, die in Äpfel gesteckt werden, verziert mit Bändern, Reisig etc. In diese wurden/werden Nikolaus und Krampus aus Schokolade oder Lebkuchen oder ein Zwetschkenkrampus hineingestellt.
Christbaum
Bereits im 15. Jahrhundert wurde Tannenreisig in das Haus geholt. Im Lauf des 16. Jahrhunderts ging die Entwicklung dazu, ganze Bäume im Haus aufzustellen.
Kulinarisches
- Bukanzis
Mehlspeisen ähnlich den Buchteln, die in der Marchgegend bekannt waren.
Ähnlich wie bei den Buchteln wurde aus Mehl, Zucker, Germ, Milch, Butter und Eidottern ein Teig bereitet, aus dem etwa walnussgroße Stücke ausgestochen wurden. Diese ließ man aufgehen und füllte sie danach mit Marmelade. Nach dem Backen wurden sie mit Honig und gestoßenem Mohn übergossen.
- Mohn- & Nussstrudel
waren früher eine typische weihnachtliche Mehlspeise
- Butterschlangerl
Muskazonerl, ein Mandelbäck, das mit reichlich Muskat gewürzt wurde.
- Sautanz
Als kulinarisches Highlight, ähnlich eines Bauernschmaus wurden Würstel und Fleisch serviert, diese Mahlzeit symbolisierte das Ende der eigentlichen Fastenzeit/Adventzeit.