Eiserner Vorhang
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Für mehr als vierzig Jahre bildete der Eiserne Vorhang eine undurchlässige Barriere zwischen den von der Sowjetunion dominierten sozialistischen Ostblockstaaten und dem von den Vereinigten Staaten angeführten demokratischen Westen.
Die mit militärischen Mitteln geschützte Grenze forderte Tausende von Todesopfern und wurde zu einem plastischen Symbol für die Teilung Europas und praktisch der ganzen Welt. Erst um 1990 endete diese auch als Kalter Krieg bekannte Epoche und Stacheldrahtzäune, Mauern, Schranken und Wachtürme verschwanden.
Der Begriff „Eiserner Vorhang“
Bekannt und geprägt wurde der Begriff „Eiserner Vorhang“ in seiner heutigen politischen Bedeutung vor allem 1946 durch den ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill. „Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria hat sich ein Eiserner Vorhang auf Europa herabgesenkt.“ (Winston Churchill, 1946)
Ende des Eisernen Vorhangs
1989 wurden die Grenzen zum Westen geöffnet. Am 17. Dezember 1989 schnitten Tschechiens Außenminister Jiří Dienstbier und der damalige österreichische Außenminister Alois Mock gemeinsam mit einem Bolzenschneider den Stacheldraht des tschechisch-österreichischen Grenzzauns zwischen Hatě und Kleinhaugsdorf durch und unterstrichen damit den Fall des Eisernen Vorhangs. Bis zur Jahresmitte 1990 wurden fast alle Zäune an den Grenzen der damaligen Tschechoslowakei abgebaut, vom „Eisernen Vorhang“ blieben so bis heute nur wenige Relikte, beispielsweise:
- Čížov: Gedenkstäte des Eisernen Vorhangs mit Überresten des Zauns – rund 300 m Stacheldrahtzaun, Kolonnenweg, Wachturm, Infotafel mit Geschichte der Grenzanlagen
- Šatov: Museum der tschechoslowakischen Landesbefestigung (1935-1938) – Stück des Eisernen Vorhangs, Wachturm, pyramidenförmige Beton-Fahrzeugsperren, Infanteriebunker aus der Vorkriegszeit
- Valtice: Museum des Eisernen Vorhangs (2011 eröffnet) – Informationen über die technische Ausführung der Grenzanlagen und die Ausrüstung der Grenzsoldaten, echte Verhörzelle, Nachbildung des Grenzzauns